Leitbild

Die Kantonsschule Uetikon am See (KUE) wurde am 19.9.2016 vom Kantonsrat bewilligt, um der prognostizierten demographischen Entwicklung im Kanton und insbesondere in der Region Rechnung zu tragen. Sie hat nach vierjähriger Planungs- und Aufbauarbeit am 20. August 2018 mit rund 100 Schülerinnen und Schülern, den Betrieb aufgenommen. Zum Schulstart 2019/20 sind wir bereits auf 10 Klassen mit rund 250 Schülerinnen und Schüler angewachsen.

Bis ca. 2028 steht die Schule mitten im Dorf, in modernen Pavillons, die bis zu 500 Lernende fassen können. Danach wird die Kantonsschule Uetikon am See auf das Areal der ehemaligen Chemiefabrik am See umziehen und in den folgenden Jahren auf rund 1000 bis 1500 Schülerinnen und Schüler anwachsen.

Die Neugründung erfolgt in einer Zeit des Wandels und unter sich ändernden schulischen Bedingungen. Dies bietet die Chance, die gesellschaftlichen Entwicklungen zu reflektieren, angemessen zu reagieren und sich agil aufzustellen, und zwar mit kritischem Blick auf den gesellschaftlichen Wandel und im Bewusstsein der Aspekte gymnasialer Tradition, die sich bewährt haben. Was die sich wandelnden Rahmenbedingungen, die steigenden Schüler- und Mitarbeiterzahlen und die sich ändernden räumlichen Verhältnisse betrifft, so reagiert die KUE mit planerischer Umsicht und Weitblick und verändert ihre Strukturen in geeigneter Form.

Die drei wichtigsten Referenzpunkte für die Weiterentwicklung der Schule sind, (1) was die Schülerinnen und Schüler brauchen, um an den weiterführenden Hochschulen optimal bestehen zu können, (2) was ihre Persönlichkeitsentwicklung fördert und (3) womit sie ausgestattet sein müssen, um in Arbeitswelt und Gesellschaft eine aktiv-gestaltende Rolle spielen und Verantwortung übernehmen zu können.

Die Lehrpersonen und alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen die Schülerinnen und Schüler als Individuen mit ihrem je eigenen Potenzial wahr. Es herrscht ein grundsätzliches Wohlwollen und eine optimistische Grundstimmung ihnen gegenüber.

Ein besonderes Gewicht hat die Projektarbeit, welche den heutigen Anforderungen bezüglich Sozialkompetenz und Teamfähigkeit Rechnung trägt.

Die Schülerschaft wird von Anfang an aktiv einbezogen, die Schule mitzugestalten, bei deren Aufbau mitzuwirken und eigene Ideen in den Unterricht einfliessen zu lassen.

Die KUE stellt Freiräume zur Verfügung, in denen die Jugendlichen für sich sein können, und bietet ihnen Gelegenheiten, sich einzubringen und damit ihren Lebensraum zu prägen.

Die Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler werden klar formuliert: Wer an der KUE zur Schule geht, ist leistungsbereit und trägt Verantwortung für das gute Gelingen seiner Ausbildung und das gemeinsame Schulleben.

Der Unterricht ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und inspirierend.

Wer an der KUE unterrichtet, unterrichtet mit Herzblut und strahlt Freude am eigenen Fach aus. Der Unterricht ist stufengerecht und anspruchsvoll. Ein hohes Niveau reflektiert die Komplexität der Welt, in der wir leben. Entsprechend sind Themen und Aufgabenstellungen daran orientiert: Unterricht ist Denkschule, Ort des Ausprobierens und der Kreativität. Die Gestaltungsfreiheiten, die der Lehrplan bietet, werden aktiv genutzt, um aktuelle Fragen aufzugreifen und grundsätzliche Probleme sowie ethische Aspekte des Zusammenlebens kritisch zu beleuchten. Wer an der KUE unterrichtet, ist am Ausprobieren und Experimentieren interessiert.

Didaktische Phantasie, Motivationsgabe, Humor, Gelassenheit, geistige Offenheit, Kritikfähigkeit und Geduld sind wichtige Eigenschaften der Lehrerinnen und Lehrer. Sie verstehen sich als Begleiter und Unterstützer auf dem Weg ins Erwachsenenleben, in das die Schülerinnen und Schüler als neugierige, selbstständig denkende und verantwortungsvoll handelnde Persönlichkeiten entlassen werden sollen.

Schulleitung und Administration unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer, indem sie ein gutes Arbeitsumfeld schaffen, sie in schwierigen Situationen stützen und ihnen Weiterbildungen ermöglichen. So haben sie den nötigen Rückhalt für ihren Unterricht und die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern.

Die Lehrerinnen und Lehrer stehen im Kontakt mit den gegenwärtigen Entwicklungen im eigenen Fach und orientieren sich an aktuellen fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Erkenntnissen. Sie pflegen auf selbstverständliche Weise einen engen Austausch innerhalb des eigenen Faches, und sie suchen den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den anderen Fächern. Initiativen zur engen kollegialen Kooperation werden begrüsst und unterstützt.

Eine Schulgemeinschaft lebt davon, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass man weiss, woran man ist. In diesem Sinne ist die Kommunikation an der KUE zwischen allen Mitgliedern präzise, klar, respektvoll-höflich und möglichst zeitnah – auf welchen Kanälen auch immer, also ob mündlich oder schriftlich, ob in persönlich adressierten Nachrichten oder allgemeinen Mitteilungen. Abmachungen und Festlegungen sind ausformuliert und verbindlich.

Ein besonderes Gewicht wird auf eine angemessene und korrekte Sprache in allen Bereichen gelegt, was im KUE-Sprachkonzept seinen Ausdruck findet. Auch die Kommunikation nach aussen, beispielsweise im Kontakt mit Eltern oder bei Anstellungsverfahren, ist im Rahmen des Persönlichkeitsschutzes transparent und offen. Konflikte werden offen thematisiert und aktiv angegangen; es bestehen Richtlinien, wie in unterschiedlichen Fällen vorgegangen werden kann.

Die Lehrpersonen gestalten die Weiterentwicklung aktiv mit und verfügen über eine hohe Flexibilität. Das Einbringen von Schulentwicklungsideen und Versuche mit besonderen Unterrichtsformen sind erwünscht und werden gefördert.

Bei der Gestaltung der neuen Schule, bei der Planung von Unterrichtsprojekten und bei der Reflexion auf die Unterrichtsqualität haben die Schülerinnen und Schüler eine gewichtige Stimme.

In Kommissionen und Gremien ist die Schülerschaft angemessen repräsentiert.

Das Engagement der Elternschaft wird begrüsst, und es werden entsprechende Möglichkeiten geschaffen, damit sich Eltern einbringen können.

Die KUE bevorzugt in allen Bereichen Partner, die bereit sind, pädagogische Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel im Hausdienst, der Administration oder in der IT-Abteilung.
 

Die Digitalisierung als Treiber wichtiger sozialer, politischer und wirtschaftlicher Veränderungen ist an der KUE sowohl Gegenstand einer handelnden Unterrichtskultur als auch der Reflexion. Die KUE fördert die ICT-Kompetenz der Schülerinnen und Schüler umfassend, insbesondere das Verständnis für Algorithmen und Datenstrukturen.

Sie versteht Medienkompetenz nicht nur als das Anwenden von Programmen, sondern als fächerübergreifende, aktive Auseinandersetzung mit digitalem Lernen, Medienwandel und Netzkultur.

Integrativ wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Themen der Digitalisierung fast jeden Lebens- und Lernbereich durchdringen und die Schule sie deshalb möglichst wenig isoliert betrachten und bearbeiten, sondern überall da in den Unterricht und ins Lernen integrieren sollte, wo es sinnvoll und interessant erscheint. Integrativ heisst auch: Digitalisierung wird im Zusammenhang mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen gesehen.

Der geografische Raum zwischen Pfannenstiel und See soll von Anfang an mitbedacht, aktiv einbezogen und als Ressource genutzt werden. Die Schule öffnet sich bei Anlässen für die Menschen der Region und stellt ihre Räume der Bevölkerung zur Verfügung.

Es werden Kooperationen mit lokalen Partnern und Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angestrebt.

Unterrichtsprojekte werden auch mit Blick auf die Möglichkeiten in der Region geplant.

Die KUE ist offen für Anregungen von aussen und nimmt Impulse und passende Anregungen gerne auf.