«Oral history» mit der Grossmutter

Vor 80 Jahren fielen Bomben auf Schaffhausen. Im Unterricht stellte eine KUE-Schülerin verblüfft fest, dass ihre Grossmutter damals dabei war.

(Bild Museum im Zeughaus, Schaffhausen)

Am 1. April 1944 verirrten sich US-Bomber über Schaffhausen und warfen ihre tödliche Fracht ab. Resultat: 40 Tote, rund 450 Obdachlose und gegen 70 zerstörte Gebäude. Die Klasse 5d befasste sich mit dem tragischen Ereignis im Fach Geschichte und unternahm am 2. April auch eine Exkursion ins «Museum im Zeughaus» in Schaffhausen, wo eine ständige Ausstellung das Drama dokumentiert.

5d-Schülerin Nisha Spengler hatte zwei Tage zuvor beiläufig ihrer Grossmutter Beatrice Spengler, 85, von der Exkursion erzählt. Und siehe da: Beatrice Spengler war als Kindergartenschülerin von der Bombardierung unmittelbar betroffen gewesen. Als fünfeinhalbjähriges Mädchen musste sie damals im Kindergarten stundenlang ausharren. Beatrice Spenglers Eltern besassen zudem die Kofferfabrik «Hablützel» am Rheinufer, die schwer von den Bomben getroffen wurde.

Auf sanftes Drängen von Matthias Böhni, dem stellvertretenden Geschichtslehrer, hat Nisha Spengler die Grossmutter nun interviewt und ganz konkret «oral history» mit einer Zeitzeugin betrieben. Der kurze und berührende Zeitzeugenbericht kann hier gehört werden.