Besuchswochen

In dieser Woche haben Sie, liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser des Wochenbriefs, die Möglichkeit, den Unterricht an der Kantonsschule Uetikon am See (KUE) direkt zu erleben. Wir freuen uns über Ihren Besuch und auf die Gespräche mit Ihnen.

In dieser Woche haben Sie, liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser des Wochenbriefs, die Möglichkeit, den Unterricht an der Kantonsschule Uetikon am See (KUE) direkt zu erleben. Wir freuen uns über Ihren Besuch und auf die Gespräche mit Ihnen.

Vielleicht wird im Unterricht oder in den Pausengesprächen auch die Schule als Institution ein Thema sein. Es ist uns wichtig, ein gemeinsames Verständnis des «Lebensraums Schule» - wie es im Leitbild der KUE heisst – zu entwickeln. Letzte Woche sprachen deshalb Prorektor Jürg Berthold und ich mit der Klasse 3a über einen Dokumentarfilm, der die Geschichte einer alternativen Schule in Berlin erzählt. Es geht um Jugendliche, welche in der öffentlichen Schule nicht zurechtkamen und nun das Abitur an der «Schule für Erwachsenenbildung Berlin» nachholen. Die Bilder waren zuerst mal irritierend. Die Schulräume sind äusserst ärmlich bestückt, es sieht alles etwas schmuddelig aus, Präsenzpflicht für die Lernenden gibt es nicht in unserem Sinn und die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten so wie jemand, der seinem Freund oder seiner Freundin bei der Bewältigung der schulischen Aufgaben hilft. Sie geben auch keine Noten, das Abitur müssen die Lernenden an einer anderen Schule, bei anderen prüfenden Lehrern ablegen.

Das ist eine andere Welt als Uetikon. Wir haben das Privileg, ein wunderschönes Schulhaus zu benutzen. Die Tradition der Zürcher Gymnasien prägt auch unsere neue Schule, und die Lehrerinnen und Lehrer haben eine doppelte Aufgabe: betreuen und benoten.

Auch wenn die alternative Berliner Schule völlig andere Voraussetzungen hat, können wir doch Anregungen für die KUE aufnehmen. Ich nenne zwei Beispiele.

Da wäre zunächst die Übergabe der Verantwortung an die Lernenden. Unsere Schülerinnen und Schüler sind freiwillig da, sie haben sich auf diesen gymnasialen Schulweg begeben, weil sie begabt und grundsätzlich gewillt sind. Dass sie hier sein dürfen, ist auch ein Privileg, dem sie gerecht werden müssen.

Zweitens: Der Unterricht soll anregend sein, die Lernenden müssen ins Denken kommen, es geht nicht nur ums Auswendiglernen von Fakten.

Ich hoffe, Sie werden bei Ihrem Besuch im Unterricht an der KUE diese beiden Aspekte beobachten können.