Freiräume – Nachhaltigkeit – architektonische Klarheit

Der Architekturwettbewerb ist entschieden. Das Siegerprojekt gibt uns einigen Grund zur Freude! Mehr dazu im Wochenbrief.

Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs wurde am letzten Donnerstag vorgestellt, und wir freuen uns über das Resultat.

Das Projekt der Architekt:innen Frido Wetli, Patricia Turrin und Silas Bücherer (VPA ARCHITEKTUR) entspricht den Vorstellungen, die wir bei der Erarbeitung des Raumprogramms formuliert haben. In mehreren Etappen hatten Lehrerinnen und Lehrer zusammen mit Fachpersonen aus der Bildungsdirektion die Räume definiert, die aus unserer Sicht in der neuen Schule bereitgestellt werden sollten.

Die Tradition der Chemiefabrik Uetikon nehmen wir als KUE gerne auf. Sie passt zum Akzent, den wir bei den naturwissenschaftlichen Fächern legen. Dies bedeutet aber nicht, dass wir andere Aspekte vernachlässigen. So ist uns – um nur ein Beispiel zu nennen – auch der musische Bereich sehr wichtig, der in vielerlei Hinsicht Impulse für das Lernen gibt. Man denke an die Arbeit im Bildnerischen Gestalten, wo Schülerinnen und Schüler individuell an einem Projekt arbeiten und optimale Lösungen für ihre Fragestellungen suchen. Oder man denke an den Instrumentalunterricht, in dem man einmal pro Woche Impulse erhält, die man dann zuhause umsetzen muss, indem man sich selber beobachtet, Dinge ausprobiert, immer wieder neu ansetzt etc.

Diese Beispiele aus dem musischen Bereich zeigen exemplarisch, dass Lernen stark in Eigenverantwortung passiert. Schule ist viel mehr als Instruktion durch Lehrerinnen und Lehrer. Deshalb muss die Schulanlage Räume anbieten, in welchen die Lernprozesse bei den Jugendlichen ablaufen können.

Neben dem traditionellen Schulzimmer braucht es eine Reihe von einladend gestalteten Lernumgebungen, die andere Arbeitsformen ermöglichen: in Gruppen, einzeln, mit oder ohne Medien etc. – in Innenräumen, aber auch im Freien.

Eines unserer Ziele ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Schule zu ihrer eigenen Sache machen – im übertragenen Sinne und ganz konkret. Die Räumlichkeiten sollen deshalb möglichst aneigenbar sein. Die Schülerschaft soll sich ihre Nischen schaffen können und in einem gewissen Sinn das Schulhaus erobern. Auch als Lehrpersonen wollen wir die Zimmer vielfältig nutzen und nicht durch fixe Installationen didaktisch eingeschränkt werden.

Wichtig ist uns zudem, dass das Schulhaus Begegnungsgelegenheiten bietet. Eine Schulgemeinschaft entsteht durch Gespräche, Auseinandersetzungen, freundschaftlichen Austausch.

Diese Wünsche hatten Jürg Berthold und ich im Hinterkopf, als wir an den Jury-Sitzungen des Architekturwettbewerbs teilnehmen durften. Wir schätzten es sehr, dass unsere Stimmen gehört wurden.

Mit dem Siegerprojekt, das durch eine sympathische Zurückhaltung und eine klare Umsetzung von Nachhaltigkeit geprägt ist, sind wir sehr glücklich. Es wird kein Denkmal entstehen, sondern ein Schulhaus in überaus privilegierter Lage am See, das vielen Jugendlichen Bildungserlebnisse ermöglichen wird.

Wer die Details kennen will, findet die Informationen unter diesem Link.

Martin Zimmermann

Wochenbrief_2206