Stammeskultur am Zürichsee

An der Schule sind viele damit beschäftigt, den gemeinsamen Lebensraum zu gestalten. Was das konkret heisst (zusammen mit einem Hinweis, was es dabei mit diesen Indianern auf sich hat), erfahren Sie im aktuellen Wochenbrief.

Wenn es im Leitbild der KUE heisst, dass «der Lebensraum Schule ein gemeinsames Projekt aller sein soll», dann bedeutet das: Nicht nur Schulleitung und Lehrerschaft sollen sich daran beteiligen, sondern auch die Schülerinnen und Schüler und die Elternschaft sind eingeladen. Und da passiert im Moment schon einiges.

So arbeitet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern intensiv an der Organisation eines Weihnachtsballes: Sie besprechen alle Details, gestalten einen Flyer, überlegen, was es wo zu trinken und zu essen geben wird und was jene, die nicht tanzen mögen, machen können – ein kleiner Grossanlass für alle, die an der KUE zusammen sind. Diesen Donnerstag ist es so weit! Das wird ein festlich-glamouröser Jahresausklang werden, ein richtiger Ball mit allem Drum und Dran…  und wahrscheinlich der Beginn einer Tradition!

Eine andere Gruppe denkt darüber nach, wie die Schülerorganisation aufgebaut werden soll und was deren Aufgaben sein werden. Dabei soll es nicht nur um die Organisation von Events gehen wie Konzerten, Info-Verwanstaltungen im Vorfeld von Abstimmungen oder Skitagen. Die Schülerschaft soll auch bei Anschaffungen mitentscheiden, Wünsche einbringen, Regeln des Zusammenlebens aushandeln und gemeisam Ideen zu Unterrichtsprojekten mitentwickeln können.

Dass es neben einem Tasty Toast Tuesday,  und - wie diesen Montag - einem Crêpes Lundi, bei dem Lehrpersonen in der Rolle der Gastgeber sind, einen Fabulous Potluck Friday gibt, verdeutlicht das Anliegen in a nutshell: Potluck ist ein US-amerikanischer Brauch, bei dem alle etwas mitbringen und so ein buntes Büffet entsteht. Der Name geht zurück auf die bei Indianern am Westpazifik verbreitete Institution des Potlatsch: Der rituelle Austausch von Geschenken stabilisierte die Ordnung in der Stammesgemeinschaft.

Mit all diesen Momenten der Partizipation soll auch der kleine Stamm am Zürichsee zu einer Kultur mit gemeinsamen Ritualen und Traditionen finden.

Jürg Berthold, Prorektor

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