Vom Wachsen und Werden

Die KUE nach dem verflixten siebten Jahr. Mehr dazu im aktuellen Wochenbrief.

Die Zahl Sieben hat in vielen kulturellen und religiösen Traditionen eine besondere Bedeutung. Oft steht sie für einen vollendeten Zyklus oder einen Wendepunkt. In der christlichen Schöpfungsgeschichte ist nach sieben Tagen die Welt erschaffen. Im Islam spannt sich der Kosmos über sieben Himmel und im Buddhismus symbolisieren Buddhas sieben Schritte bei seiner Geburt den Beginn des Erwachens. Solche Bilder zeigen: Die Sieben markiert nicht ein Ende, sondern einen Moment, aus dem heraus Neues entstehen darf.

Diese Woche vollendet die KUE ihr siebtes Jahr und der Aufbau ist bis zum Umzug an den See – zumindest mengenmässig – abgeschlossen. Nach den Sommerferien haben wir 32 Klassen und nahezu 800 Schülerinnen und Schüler im Schulhaus. Wir sind dann im vorläufigen Vollbestand.

Ein besonderer Moment der Reflexion über diese Aufbauphase war in den vergangenen Wochen der Blick von aussen: Der Abschlussbericht der externen Evaluation würdigt nicht nur das, was sichtbar ist, sondern auch das, was trägt. Die Evaluatorinnen schreiben: «Das Evaluationsteam ist beeindruckt davon, was an der KUE in wenigen Jahren auf Ebene Unterricht und Schule entstanden ist.» Und man sehe, dass «an der KUE ein «echtes» pädagogisches Commitment besteht, ein tragfähiges Fundament, auf dem die Unterrichts- und Schulpraxis aufs Ganze gesehen gründet. Der «KUE-Spirit» durchdringt die Schule, merklich spüren dies auch die Schüler:innen und Eltern.»

Diese Rückmeldung freut uns. Der Bericht beschreibt und würdigt die grosse Arbeit von uns allen sehr explizit. Wir fühlen uns verstanden – auch in den Baustellen, die sich stellten und immer noch stellen.

Nun beginnt eine neue Aufgabe: die Phase der Konsolidierung. Es gilt, bewährte Abläufe zu festigen, Prozesse zu verstetigen und zugleich jene Offenheit zu bewahren, die uns bisher ausgezeichnet hat. Die Innovationsfreude, die Fehlertoleranz und das gemeinsame Ringen um gute Lösungen sollen kein Merkmal der Aufbauzeit allein sein – sie sind Teil unserer Haltung, Teil unserer Kultur.

Gleichzeitig bietet dieser Moment die Gelegenheit, Gewohntes zu hinterfragen. Nicht alles, was gut gemeint war, hat sich auch als praktikabel erwiesen. Nicht alles, was möglich ist, muss weitergeführt werden. Wir stehen also nicht nur vor der Aufgabe, zu bewahren, sondern auch zu schärfen – mit Neugier und mit dem Mut, auch unbequeme Fragen zu stellen.

Doch bevor wir uns diesen nächsten Schritten zuwenden, dürfen wir innehalten und stolz sein auf das Erreichte. Auf das grosse Engagement der Lehrpersonen und der Mitarbeitenden aus Verwaltung & Betrieb! Und auf die Mitwirkung und Mitgestaltung der Schülerinnen und Schüler beim Aufbau der KUE – ihre Partizipation ist ebenfalls aussergewöhnlich.

Ich danke allen, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben, und freue mich auf das, was vor uns liegt.

Nun wünsche ich allen Schulangehörigen einen guten Abschluss des Schuljahres und danach wohlverdiente und erholsame Sommerferien.

Karin Hunkeler

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