Wärmeverbund Uetikon am See

Jeden Morgen fahre ich mit dem Zug am kahlen Betongebäude vorbei, auf dem der Schriftzug «Wärmeverbund Uetikon am See» steht. Gerade in den nasskalten Tagen der letzten Woche müsste das eigentlich alle Vorbeifahrenden einladen, in Uetikon auszusteigen und diesem «Wärme-Versprechen» nachzugehen.

Mindestens am 1. Dezember wäre man an der KUE fündig geworden. Wegen des Aufrufs der Klasse 2a hatten sich nämlich ganz viele Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer weihnächtlich gekleidet. In den Pausen sah man im wilden Schneetreiben Samichläuse, Elfen und andere Weihnachtswesen, die sich um den geschmückten Christbaum gruppierten. Es war in der Tat herzerwärmend.

Während der 10-Uhr-Pause fand zudem in der Aula ein Adventskonzert statt, das allen Anwesenden Freude machte.

Einige Schülerinnen und Schüler haben sich letzte Woche auch noch einen kleinen Tannenbaum gekauft, damit sie ihr Klassenzimmer heimelig gestalten können.

Mich hat dies alles gerührt. Offensichtlich brauchen die Kinder und Jugendlichen solche Bräuche, wie unser IT-Spezialist Nikola Jovanov in einem Lehrerzimmergespräch sagte.

Gerade in diesem Corona-Jahr sind wir alle wohl empfänglicher für Zeichen der Verbundenheit als in anderen Jahren. Masken, social distancing und fehlende kulturelle Veranstaltungen führen dazu, dass wir uns gerne näher kommen, auch wenn dies über Formen passiert, die nicht mehr die gleiche Akzeptanz haben wie früher.

Der Film «The Christmas Chronicles» erzählt die Geschichte eines Geschwisterpaars. Die jüngere Schwester Kate glaubt noch an den Weihnachtsmann, der pubertierende ältere Bruder Teddy kann darüber nur lachen. Immerhin verdirbt er der Schwester den kindlichen Glauben nicht.

Als dann aber Kate zu beweisen versucht, dass der Weihnachtsmann eben doch existiert, lässt sich Teddy – etwas unter Druck gesetzt – darauf ein. Was folgt, ist eine fantastische Geschichte mit (fast) allen Zutaten eines Action-Thrillers. Und ja, Santa Claus gibt es – zumindest in diesem Film – ganz real. Er lässt Kate und Teddy ein Abenteuer erleben, das die beiden Geschwister wieder ganz nah zueinander bringt. Kitschig, das stimmt, aber halt doch irgendwie schön.

Nun, die Existenz des Weihnachtsmannes müssen wir an der KUE ja nicht gerade verkünden, aber ich bin froh, dass die aktuelle dunkle Zeit durch die weihnächtlichen Aktivitäten etwas aufgehellt wird.

Mir scheint es wichtig, dass dadurch auch so etwas wie ein «Wärmeverbund KUE» entstehen kann. Kitschig? Das stimmt, aber es tut uns halt doch gut.

Martin Zimmermann

Wochenbrief_2050