Wissen, aber auch Wollen und Wirken

Neuroscience – Graben – Projektorganisation. Drei Beispiele aus dem Schulalltag der KUE

5.75! Das ist die Note, die einer unserer Schüler in der Abschlussprüfung der Lehrveranstaltung «Consciousness: from philosophy to neuroscience» an der Uni Zürich erreicht hat. Ja, Arwin durfte am «SchülerInnenstudium-Programm» der Universität Zürich teilnehmen, und er erreichte dieses grossartige Resultat. Wir gratulieren!

Was hat das mit dem kleinen Erdwall auf dem Foto zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts. Aber das Projekt, das Noé, Luc, Lucas und Julian im Rahmen von «KUE gives back» realisieren, verlangt von diesen Jungs auch eine konzentrierte Leistung. Ihr Ziel ist eine Blumenwiese auf der Nordseite des Gebäudes B. Dazu braucht es ein Konzept, Planung, Geduld, Beharrlichkeit und ganz handfeste Arbeit – was auf dem Bild zu sehen ist.

Ein drittes Beispiel aus dem KUE-Alltag der letzten Tage hat mich ebenso sehr gefreut. Eine Lehrerin erzählte mir von einem grösseren Projekt, das sie mit einer Klasse durchgeführt hatte. Sie war sehr beeindruckt davon, mit welchem Interesse sich die Schülerinnen und Schüler fachliches Grundwissen erarbeitet hatten, das sie dann in der konkreten Umsetzung ihrer Ideen anwenden konnten. Ein Schüler habe in einer differenzierten Reflexion über das Erreichte geschrieben, dass dieses Projekt zwar das anstrengendste und schwierigste seiner Schulkarriere gewesen sei, aber es habe auch Spass gemacht.

Vor zwei Wochen schrieb Jürg Berthold an dieser Stelle über die Studie «Future Skills», die vom Gottlieb-Duttweiler-Institut herausgegeben worden ist (siehe Wochenbrief vom 19.3.21: «Eine wahrhaft ungeheure Reise»). Die Autorinnen und Autoren der genannten Studie nennen drei Kategorien von Kompetenzen, welche die Jugendlichen brauchen, um die Zukunft gestalten zu können: Wissen, Wollen, Wirken.

Die drei eingangs erwähnten Beispiele aus dem KUE-Alltag gehören vor allem zur Dimension des Wirkens. Die Jugendlichen müssen Erfahrungen machen, in denen sie die Wirkung ihres Tuns wahrnehmen. Das ist entscheidend, wenn man davon ausgeht, dass die nahe Zukunft von unseren Schülerinnen und Schülern Entscheidungen und Handlungen verlangen wird.

Die Autorinnen und Autoren von «Future Skills» fordern deshalb von der Schule, dass den Jugendlichen nicht nur Wissen vermittelt wird. Sie sollen auch das Vertrauen in die eigene Gestaltenskraft entwickeln: «Dafür ist Selbstwirksamkeit notwendig, der Glaube daran, mit eigenen Kompetenzen etwas verändern zu können. Für die tatsächliche Umsetzung sind praktische Fähigkeiten nötig – von handwerklichen Kompetenzen bis hin zu organisatorischen Fertigkeiten. Schliesslich sind soziale Kompetenzen notwendig, um Entscheidungen in der Gruppe zu fällen und umzusetzen.»

Diese Ziele wollen wir an der KUE weiterhin verfolgen.

Martin Zimmermann

Wochenbrief_2114