Studienreise nach Verona

In Verona, wo einst Julia vom berühmten Balkon aus Romeo ihre Liebe gestand, haben die Schwerpunkt Latein Schülerinnen, sehr schöne und lehrreiche Tage verbracht.

In Verona, wo einst Julia vom berühmten Balkon aus Romeo ihre Liebe gestand -eine Geschichte übrigens, die wie viele andere antike Wurzeln hat- haben wir auf unserer Studienreise die römisch-italienische Kultur und Kulinarik schätzen gelernt und vier sehr schöne und lehrreiche Tage verbracht. Verona hat noch viel mehr zu bieten als nur Julias Balkon, welcher zugegebenermassen ein Touristenmagnet ist. Es ist eine charmante Stadt in Oberitalien mit einer wunderschönen Altstadt. Diese ist umgeben von dem Fluss Etsch. Auch schon für die Römer war dieser Fluss wichtig für die Verteidigung und den Handel. Von hier aus begannen alle Expansionsunternehmen ins nördliche Europa, Oberitalien wurde zum zweiten Zentrum des Imperium Romanum.

Sirmione

Unser persönlicher Favorit war der Besuch der Halbinsel Sirmione. Die Lage am Gardasee und die aussergewöhnliche Landschaft machen Sirmione zu einem sehr speziellen Ort. Nicht nur uns, sondern auch dem römischen Dichter Catull hat diese wunderschöne Halbinsel mit ihrem mediterranen Klima sehr gefallen. Dort wuchs er auf und hat später auch ein Liebesgedicht an seinen Heimatort verfasst. Heute kann man immer noch die Ruinen einer alten Villa besuchen, welche von Hunderten von Olivenbäumen umgeben ist, in welchen sich Lesbias Sperling verborgen haben mag, und die nach ihm benannt ist:  die sogenannten «Grotte die Catullo».

Verona

Verona ist nicht nur am Tag atemberaubend, sondern auch in der Nacht. Nach Anbruch der Dämmerung ist besonders viel los auf den Strassen der Altstadt. Die schönen Lokale mit leckerem Essen ziehen unzählige Besucher:innen an und noch mehr, wenn Bacchus in Form einer Weinmesse vorübergehend in der Stadt residiert. So war es bisweilen schwierig, einen Platz zu finden.

Das antike Highlight in Verona war die Arena im Herzen der Altstadt. Während die Arena früher für Spektakel blutiger Art genutzt wurde, bietet sie heute während lauer Sommernächte eine beliebte Opernbühne. In der Arena erfährt man viel über die Geschichte Veronas und die der Arena selbst. Heute bietet sie Platz für über 20'000 Personen und in der Antike waren es sogar noch mehr.

Vicenza 

An einem anderen Tag haben wir einen Ausflug nach Vicenza gemacht, die Stadt Andrea Palladios. Palladio war ein bedeutender Architekt der italienischen Renaissance – die übrigens in Oberitalien entstanden ist -, der sich wie viele andere seiner Zeitgenossen von der Antike inspirieren liess. Ein grosser Teil der Altstadt Vicenzas wurde von ihm entworfen. Nicht nur die Gebäude sind schön, sondern auch der Marktplatz und die kleinen Parks gefielen uns. 

Ein sehr bekanntes Bauwerk, welches von Palladio entworfen wurde, ist das Teatro Olimpico. Die Olympische Akademie von Vicenza, also eine Bürgervereinigung, hat dieses Theater in Auftrag gegeben, da sie sehr an der Theater- und Bühnenkunst interessiert war. Es gilt als das älteste freistehende Theater der Welt und sein Bühnenbild ist ein perspektivisches Meisterwerk. Obwohl das Bühnenbild so schön gestaltet wurde, ist es nicht besonders praktisch, da es sich nur für wenige Aufführungen eignet. Im Theater findet man auch die Statuen aller Mitglieder der Akademie, die sich somit verewigt haben.