Maturitätsarbeit

Die Maturitätsarbeit ist ein grosses Projekt, es erstreckt sich über einen längeren Zeitraum und ist zeitlich genau begrenzt. Was während mehreren Monaten passiert, nennen wir einen Prozess. Was man am Ende in Händen hält, ist das Produkt. Für beides tragen Sie selbst die Verantwortung, müssen Sie doch laut Maturitätsanerkennungsreglement «allein oder in einer Gruppe eine grössere eigenständige schriftliche oder schriftlich kommentierte Arbeit erstellen und mündlich präsentieren».

Das Vademecum soll Ihnen helfen, die wichtigsten Eckpunkte und Termine an einem Ort zu finden.

 

Ergänzungsfach (EF)

Als Ergänzungsfach wird ein ergänzendes oder erweiterndes Schul- oder Studienfach bezeichnet. Es wird nach dem Schweizer MAR als ein Pflichtwahlfach am Gymnasium bezeichnet.
Jede Schülerin bzw. jeder Schüler wählt im 11. Schuljahr ein Ergänzungsfach für die 6. Klasse. Die Stundendotation beträgt je 3 Stunden im 6.1 und 6.2.

Sowohl als auch
Inhaltlicher Startpunkt ist eine Fotografie-Arbeit, welche am Anfang des Semesters als erstes Projekt entstehen soll. Alle folgenden Projekte beziehen sich immer wieder im näheren oder weiteren Sinne auf diese Fotografie-Arbeit. So nähern Sie sich einem eigenen Interessenschwerpunkt und einem eigenen gestalterischen Ausdruck.  

Eine Auswahl folgender gestalterischer Techniken werden Sie in den einzelnen Projekten kennen und anwenden lernen. Die Auswahl richtet sich nach Ihren Vorkenntnissen und wird am Anfang des EF gemeinsam festgelegt. 

Fotografie - Manuelle Fotografie
Holzkarton Druck - Räumliche Gestaltung, grafische Reduktion
3D Modellieren - Modell Landschaft
Zeichnung - Schabkarton, Farbstift, Filzstift, Kohle
Malerei - Ölfarben oder Pigmente
Skizzieren, erzählen, notieren - Zines, Tagebuch zeichnen, Comic
Digital - Photoshop Collage, Illustrator oder Typografie
Siebdrucken im Gemeinschaftszentrum Dynamo
Abschluss - Portfolio Herstellung im InDesign und Druck

Am Ende des Semesters gestalten Sie eine Arbeitsdokumentation in Form eines Heftes oder Magazins. Dieses fasst mehrere Projekte zusammen und kann auch gleich als Vorbereitung für eine Bewerbung für den gestalterischen Vorkurs (beispielsweise der ZHdK) dienen. Die Projekte decken unterschiedlichste gestalterische Techniken und Vorgehensweisen ab, um eine möglichst grosse Bandbreite an Erfahrungen präsentieren zu können.

Gefordert ist ein hohes Mass an Eigeninitiative, Engagement und die Lust am Entdecken.

Humanbiologie – Wie funktioniert unser Körper?
In diesem Ergänzungsfach verschaffen wir uns vertiefte Einblick in ausgewählte Themengebiete und aktuelle Forschungsrichtungen der Humanbiologie und Biomedizin.  

Wir stellen uns knifflige Fragen zu unserem biologischen Aufbau, ergründen die erstaunlichen Prozesse, welche unseren Körper steuern und untersuchen komplexe Zusammenhänge: 

Warum vergeht uns in einem Schreckmoment der Appetit? (Neurobiologie) 

Wie steuern Hormone die Körpergrösse? (Endokrinologie)

Was hat Kaffeetrinken mit dem Blutdruck zu tun? (Ausscheidungssystem)  

Warum greifen die Mendelschen Regeln nicht bei allen Vererbungsmustern? (Genetik) 

Warum sieht der Mensch weniger Farben als ein Schmetterling? (Sinnesorgane)  

Wie nahe sind wir mit Neandertalern verwandt? (Evolution) 

Nicht nur reden, sondern auch selbst forschen: Wir experimentieren, untersuchen, sezieren und verbringen viel Zeit mit praktischen Arbeiten im Labor, wobei auch eigene Schwerpunkte gesetzt werden können. Meistens werden auch externe Redner:innen eingeladen und Exkursionen unternommen. Wir wagen erste Schritte in der biomedizinischen Forschung und entdecken, wie Krankheiten in viele dieser biologischen Mechanismen eingreifen können.

10 Miliarden Menschen Wie werdem alle satt?
Seit November 2022 leben 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Obwohl wir zurzeit genug Ackerflächen haben, um alle zu ernähren, leidet ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung unter Mangelernährung. Bevölkerungsprognosen zeigen, dass es noch mehr Menschen werden und wir bis 2050 mit ca. 10 Milliarden rechnen müssen. Wie schaffen wir es, genug Essen für alle zu produzieren?

Darauf gibt es aktuell – je nachdem wen man fragt – ganz unterschiedliche Antworten. In Gesellschaft, Politik und Wissenschaft wird heiss diskutiert:

  • Ist Gentechnik eine sinnvolle Lösung?
  • Sollen wir uns alle vegan ernähren?
  • Wie stehen wir zu Gemüse, das nicht auf dem Acker, sondern in der Fabrik angebaut wurde? 
  • Ist biologische Landwirtschaft besser als konventionelle Landwirtschaft?
  • Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Landwirtschaft aus?

Das Ergänzungsfach Geografie stellt solche Fragen ins Zentrum. Wo liegen die aktuellen Probleme? Welche Lösungsansätze gibt es? Welche überzeugen uns aus welchen Gründen mehr als andere?

Wir informieren uns über Texte, Bilder, Film- und Audiobeiträge, statistische Daten und machen Exkursionen zu innovativen Projekten in der Region. Die Schüler:innen werden die Gelegenheit haben, sich in ein spezifisches Thema nach Wahl zu vertiefen und dabei eine eigene Sichtweise zu erarbeiten. 

Geteiltes Deutschland und Film
Über vierzig Jahre lang war Deutschland zwischen 1949 und 1989/90 in zwei Staaten geteilt: die Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen sowie die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten. Beide Staaten gehörten im sogenannten Ost-West-Konflikt sich feindlich gegenüberstehenden «Blöcken» an: West- und Ostdeutsche lebten in politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich grundverschiedenen Systemen. Konkurrenz und Abgrenzung, aber auch Annäherung und Verbundenheit der Menschen in Ost und West zueinander kennzeichneten das Verhältnis beider Staaten.

Im Ergänzungsfach Geschichte erhalten Schüler:innen die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Aspekten der deutsch-deutschen Geschichte intensiver auseinanderzusetzen. Der Analyse von Spielfilmen aus der Nachkriegszeit bis in die 1990er-Jahre wird dabei viel Platz eingeräumt; denn die Geschichtswissenschaft hat den Spielfilm als historische Quelle entdeckt, aus der sich moralische Werte, soziale Normen – ja sogar die Träume und Hoffnungen einer Gesellschaft lesen lassen.

Vom Code zum eigenen Produkt
Wie funktioniert künstliche Intelligenz? Wie programmiere ich meine eigene App oder Internetseite? Wie analysiere ich grosse Datenmengen, um z.B. die Performance eines Geschäfts zu verbessern? Was hat es mit IoT (Internet of Things) auf sich – wie kann ich Haushaltsgeräte miteinander vernetzen? Wie kann man eine Weihnachtsbeleuchtung mit Hilfe eines Mikrocontrollers steuern?

Das Ergänzungsfach Informatik richtet sich nicht nur an erprobte Programmierer*innen, sondern an alle, welche gerne kreativ sind und sich gerne mit Computer, Technik und der vernetzen Welt befassen.

Sie erlernen Grundlagen bzw. erweitern Ihre Kenntnisse in der Programmierung, verstehen, wie Netzwerke und Datenbanken funktionieren, und tauchen in viele weitere spannende Gebiete der Informatik ein. Sie entscheiden dabei, in welchen Bereichen Sie ihr Wissen vertiefen wollen, und dürfen dieses anschliessend in einem grossen, selbst gewählten Projekt anwenden.

Zürcher Musikszene und Kulturmanagement
Das Ergänzungsfach Musik richtet sich an alle Schüler:innen, die sich für Musik und das kulturelle Leben interessieren. Es sind keine instrumentalen Vorkenntnisse nötig.

Im Ergänzungsfach Musik tauchen wir in die lokale Musikszene ein und besuchen verschiedene Konzerte in der Region Zürich. Dabei erleben wir unterschiedliche Musikstile, Konzertorte, Szenen und Menschen sowie Konzepte, wie Kultur in der Region umgesetzt wird. Die Konzertbesuche werden mittels eigener Produktionen begleitet (Blog, Interview, Konzertkritik,…) und auf geeigneten digitalen Plattformen präsentiert. Zudem beschäftigen wir uns in Theorie und Praxisbeispielen mit den diversen Verbindungen von Musik und Gesellschaft, Musik und Markt, Musik und Beruf und lernen unterschiedliche Akteure des kulturellen Lebens kennen (Musiker:innen, Veranstalter:innen, Intendant:innen, u.a.).

Im zweiten Semester widmet sich das Ergänzungsfach dem Projektmanagement: Sie organisieren selber einen kulturellen Abend an der KUE im Rahmen der Themenwoche im Sommer. Sie laden Musikgruppen oder Bands ein (extern bzw. KUE-intern), erstellen ein Budget, Programmheft und Flyer, machen Werbung, sammeln Geld (Fundraising), schreiben Reden, usw.

In beiden Semestern gibt es je nach Wunsch/Interesse der beteiligten Schüler:innen auch die Zeit, an eigenen Songs musikalisch zu arbeiten (an den Instrumenten oder mit Gesang). 

Für die Konzertbesuche können Kosten von 100 – 200 CHF anfallen.

Präziser fragen, klarer denken, sich orientieren lernen

Im EF-Philosophie geht es um die ganz grossen Fragen, die uns umtreiben, aber im Unterricht oft nur gestreift werden: Wie wissen wir, dass wir etwas sicher wissen? Wie können wir wissen, wie sich ein anderer Mensch fühlt? Sind wir frei, obwohl wir oft uns oft eingezwängt fühlen? Was ist eine gerechte Gesellschaft? Wie weiss ich, was richtig ist, wenn es keine verbindlichen Massstäbe zu geben scheint?  

Der Kurs ist eine Einführung in die Philosophie: In der Auseinandersetzung mit ausgewählten Strömungen, Positionen und Autor:innen wird gezeigt, was das Besondere am philosophischen Denken ist ­– etwa die spezielle Methode, mit Gedankenexperimenten ein Problem schärfer zu sehen. Im Zentrum stehen die Diskussion grosser Themen und die Auseinandersetzung mit starken Texten. Im zweiten Semester wird das Programm von den Teilnehmer:innen bestimmt.  

«Sich im Denken orientieren» lautet der Titel eines berühmten Textes von Immanuel Kant. Es wäre schön, wenn die klärende Kraft des philosophischen Denkens erfahrbar würde. 

Einblick in die vielfältige Welt des Sports
Im Ergänzungsfach Sport werden den Schüler:innen durch Verknüpfung von Theorie und Praxis vertiefte Erkenntnisse in den Bereichen Sportmedizin, Trainingswissenschaft, Ernährung, Sportpsychologie und Gesundheit vermittelt. Ein vielfältiges Interesse an sportlichen Bewegungen und am Bau sowie der Funktionsweise des menschlichen Körpers sind Voraussetzungen für den Besuch des Ergänzungsfachs Sport.  

Lernziele und -inhalte
Theorie

  • Sportmedizin (anatomisch und physiologische Grundlagen aneignen)
  • Trainingswissenschaft (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit)
  • Leistungsdiagnostik (Methoden zur Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit kennenlernen)
  • Funktionelle Anatomie
  • Sporternährung
  • Sportpsychologie & Neuroathletik

Praxis

  • Sportevents (Silvesterlauf, ASVZ-Volleynight, etc.) Leistungsdiagnostik im Bereich Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit (Spiroergometrie, Laktatstufentest, etc.)
  • Erstellung und Umsetzung von Trainingsplänen im Bereich Kraft/Ausdauer
  • Vertiefung ausgewählter Sportarten in Technik und Taktik
  • Exkursionen (Unispital Balgrist, Selbstverteidigung, Padel-Tennis, Curling)
  • Sportevents (Laufevent, ASVZ-Volleynight, etc.)
  • Ballsportarten

 

Einblicke in die Praxis sowie aktuelle wirtschaftliche, rechtliche und politische Fragestellungen
Im Ergänzungsfach Wirtschaft & Recht erhalten Sie einerseits vielfältige Einblicke in die Praxis. Andererseits diskutieren wir anhand von ausgewählten Themen aktuelle wirtschaftliche, rechtliche und politische Fragestellungen.

Sie erfahren, wie man ein Start-up gründet und dieses erfolgreich führt. Wir befassen uns u.a. mit Kreativitätstechniken, Aspekten des Marketings und der Werbung, Finanzen sowie verschiedenen strategischen Überlegungen von Unternehmen. Danach erstellen Sie einen Businessplan für eine innovative Geschäftsidee oder ein soziales Projekt. Diese Idee pitchen Sie vor Gründer:innen, mit welchen Sie Ihre Überlegungen diskutieren.

Bei einer Exkursion ans Gericht erleben Sie, wie ein Strafprozess abläuft und wie die strafrechtlichen Rechtsgrundlagen konkret angewendet werden. Wir diskutieren danach über das Urteil sowie über Schuld, Strafen und Strafvollzug in unserer Gesellschaft.

Anhand von aktuellen Themen, welche von den Teilnehmer:innen bestimmt werden, analysieren und diskutieren wir wirtschaftliche, rechtliche und politische Fragestellungen. Einige Beispiele aus dem vergangenen Jahr waren: „Welche Lücken schliesst die Revision des Schweizer Sexualstrafrechts?“, „Ist eine friedliche Lösung im Ukraine-Krieg möglich und wie könnte diese aussehen? Völkerrechtliche und politische Überlegungen“, „Sind Kryptowährungen die Zukunft des Finanzwesens?“.

Im Unterricht wird Wert gelegt auf vielfältigen Bezug zur Praxis. Gespräche mit Unternehmerinnen und Juristen sowie Besuche bei einem Start-up und im Gerichtssaal veranschaulichen die Themen anhand von aktuellen Praxisbeispielen.

Wahlprojekt 2 (WP2)


Beim WP 2 können Schüler*innen klassenübergreifend jeweils zwei Lehrpersonen wählen. Nach der Wahl trifft sich die Gruppe bereits im vorausgehenden Semester 5.2, um gemeinsam die Thematik abzumachen, mit der man sich im Semester 6.1 beschäftigen wird. Die Lehrpersonen können zu diesem Treffen bereits Vorschläge zur Auswahl und zur weiteren Ausarbeitung machen oder ganz von Anfang an mit der Gruppe nach einem interdisziplinären Thema suchen.

Die 2 Lektionen finden am Donnerstagnachmittag statt, können aber ausnahmsweise auch als Blockunterricht (z.B. an einem Wochenende) erteilt werden.

Zur Wahl stehende Lehrpersonen Teams für das WP 2

Stefanie Jörg und Nicolai Muff  
Samuel Achermann und Manuel Burkhalter  
Anastasia Behesti und Aline Widmer  
Orlando Caduff und Roger Riner  
Phillippe Wampfler und Hanna Wick  
Fabio Cossalter und Corina Heinrich  
Carola Ebenhoch und Romy Wüst  
David Kessler und Joël Strassberg  
Fabian Klausberger und Corina Rauer  
Sandra Kühne und Michèle Mühlebach  
Chiara Salvini und Andrea Schmid  

Vormaturen


Die Schülerinnen und Schüler legen zu Beginn der 6. Klasse mindestens eine Vormatur ab. Falls die Wahl auf das Fach Geschichte fällt, erfolgt die Prüfung am Ende der sechsten Klasse.
Die SuS können frei wählen, in welchem Fach sie schriftlich und in welchem Fach sie mündlich geprüft werden. Allerdings müssen sie sowohl eine mündliche als auch eine schriftliche Prüfung ablegen. 

Prüfungsfach aus dem Bereich
der Naturwissenschaften als Vormatur.
Prüfungsfach aus dem Bereich
der Sozialwissenschaften.
  • Biologie oder
  • Chemie oder
  • Physik
  • Geschichte (Matur) oder
  • Geographie (Vormatur)

Studienwochen Herbst 2024

 

Belgien: Zwischen Tradition und Moderne
Anastasia Beheshti und Carola Ebenhoch

Eine Stadt lesen – am Beispiel Berlin
Jürg Berthold und Danilo Raffaele

Sizilien: Zwischen der faszinierenden Schönheit der Insel und den Geheimnissen der Mafia
Zippora Bulliard und Debora Fossi

Zürich mal anders
Devina Cohen und Tabitha Stähli

Auf den Spuren des Grottenolms (Proteus anguinus) – Entdeckungsreise im Grenzgebiet Italien - Slowenien
Hannes Gubler und Aline Widmer

Bodensee – einmal rundherum mit dem Velo
Corina Heinrich und Natascha Winter

Via Spluga – ein Abenteuer in den Alpen
Lisa Hurter und Chiara Salvini

Venedig: Kunst und Wasser
Sandra Kühne und Hannah Raschle

 

Anastasia Beheshti und Carola Ebenhoch
Belgien, ein Land, das zwischen dem Erbe seiner Traditionen und der Dynamik der Moderne balanciert und als Monarchie die Hauptstadt der Europäischen Union beherbergt. Unser Programm verspricht eine faszinierende Studienreise durch drei der schönsten Städte des Landes.

Ab Zürich reisen wir mit dem Zug ins historische Brügge, einst eine florierende Handelsstadt im Mittelalter. Kulturell reich an mittelalterlicher Architektur, ist die Stadt ein UNESCO-Weltkulturerbe. Antwerpen, Belgiens Diamant, zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt aus: eine beeindruckende Kathedrale, Museen und avantgardistische Kunst. Als wichtiger Hafen und Handelsknotenpunkt ist die Stadt wirtschaftlich vital. Historisch repräsentiert sie die Goldene Ära der Kunst und des Handels. Den Höhepunkt bildet Brüssel, die Hauptstadt der Europäischen Union, die nicht nur das Europaparlament beherbergt, sondern auch das Symbol für Demokratie und Vielfalt verkörpert. Gleichzeitig wohnt König Philippe im königlichen Palast von Laeken.

Wir werden die Facetten einer Monarchie im modernen Kontext erkunden, die historischen Altstädte besichtigen und Belgiens heutigen Beitrag zur Wissenschaft und Innovation näher betrachten. Diese Reise ermöglicht nicht nur das Eintauchen in Geschichte und Gegenwart, sondern auch eine Diskussion über den Wandel und die Identität eines Landes, das zwischen Tradition und Fortschritt einen einzigartigen Platz einnimmt.

Hinreise: Sonntagmorgen, 29. September 2024

Rückreise: Samstagnachmittag, 5. Oktober 2024

Kosten: ca. 850 CHF

Jürg Berthold und Danilo Raffaele
Nach 1989, als plötzlich viel günstiger Wohnraum frei wurde, avancierte Berlin zum Zentrum einer alternativen Szene: Künstler, Kreative wie Designer und Programmierer, Startup-Firmen und Think-Tanks siedelten sich hier an und lockten spannende Leute aus aller Welt nach Berlin – zum Arbeiten, zum Studieren und zum Partymachen in einem der legendären Clubs. Zusammen wollte man die Freiräume gestalten. «Arm, aber sexy», so warb Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts für sich. Der Slogan kam nicht nur gut an, fanden viele Berliner ihre Armut doch nicht so sexy. Aber der kecke Spruch war Ausdruck eines besonderen Selbstverständnisses, das diese in Europa bis heute einmalige Stadt immer noch prägt. 

Seit mehr als 200 Jahren ist Berlin eine aussergewöhnliche Stadt: Stadt der aufgeklärten Toleranz und des Preussentums, Weltstadt schlechthin in den Goldenen Zwanzigern, Zentrum zweier Diktaturen, Ort, wo der Kalte Krieg mit dem Fall der Mauer ein jähes Ende findet, Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands… Auf Schritt und Tritt sind die sich überlagernden Schichten der Vergangenheit lesbar, im Grossen wie im Kleinen – von den Prunkbauten bis zu den Einschusslöchern in den Fassaden, die an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erinnern, und den Ampelmännchen als letzte DDR-Zeugen.  

In diesen verdichteten Kosmos wollen wir während unserer Bildungsreise nach Berlin eintauchen. Sie werden die Stadt erkunden, mit uns zusammen und auf eigene Faust, und wir werden mit Menschen zusammentreffen, die wir als Zeitzeugen und Spezialisten befragen können. Stadtentwicklung, Gegenwartsarchitektur und Theaterleben gehören ebenso dazu wie Kneipen- und Clubszene. Gemeinsam wollen wir den Facettenreichtum einer multikulturellen und historisch bedeutsamen Grossstadt erfahren, wie wir sie in der Schweiz nicht kennen.  

Hinreise: Abfahrt Sonntagmorgen, 29. September 2024

Rückreise: Ankunft Zürich HB am Freitag, 4. Oktober 2024 ca. 18:00 Uhr

Kosten: ca. 800 CHF

Zippora Bulliard und Debora Fossi
Eine Reise, die tief in die Themen der Antimafia-Bewegung, der Gerechtigkeit und der kollektiven Verantwortung eintaucht.

In dieser Studienreise werden wir die Schönheit Siziliens in all ihrer Pracht – das endlose Blau des Meeres, die atemberaubenden Landschaften und die faszinierenden Monumente, die eine Geschichte über Jahrhunderte hinweg erzählen. Doch diese Schönheit ist auch geprägt von einem unerschütterlichen Engagement zahlreicher Generationen Sizilianer, die entschlossen sind, die Mafia aus ihrem geliebten Land zu vertreiben.

Wir werden Palermo und sein umliegendes Hinterland auf einer ganz neuen Art entdecken. Wir werden tapferen Menschen begegnen, die an vorderster Front gegen die Mafia kämpfen und dabei tauchen wir in die Geschichte der Scimeca-Familie, die mutig gegen ihren Erpresser vorgegangen ist, ein.

Folgendes sind die Höhepunkte unserer Reise:

  • Besuch der Orte der tragischen Ereignisse von Capaci und Via d'Amelio, wo die mutigen Richter Falcone und Borsellino ihr Leben liessen.
  • Besuch des No Mafia Memorial, welches die vielfältigen Interpretationen des Mafia-Phänomens, präsentiert
  • Das malerische Küstendorf Cefalù und Zeit zum Entspannen am Strand
  • Historische Meisterwerke der Architektur von Monreale
  • Kennenlernen der Schritte des «Comitato Addiopizzo» in Palermo und begreifen, wie der Kampf gegen die Mafia von jedem Einzelnen abhängtKulinarische Erlebnisse der sizilianischen Küche

Es ist eine Reise voller Emotionen, Entdeckungen und Engagement – eine Reise, die nicht nur die Schönheit Siziliens offenbart, sondern auch die Stärke und Entschlossenheit seines Volkes im Kampf für eine bessere Zukunft.

Hinreise: Samstag, 28. September 2024 (Zugreise mit Zwischenstopp in Rom)

Rückreise: Sonntag, 6. Oktober 2024

Kosten: ca. 850 CHF

 

Devina Cohen und Tabitha Stähli
Wer nicht wegfahren möchte oder kann, darf sich eine Woche Zürich gönnen. Wir entdecken verschiedene Facetten dieser spannenden Stadt und erleben sie neu durch gemeinsame Besuche von Kulturorten, Workshops oder Treffen mit interessanten Persönlichkeiten.

Hinreise: keine; Start des Programms am Montag, 30. September 2024

Rückreise: keine; Ende des Programms am Freitag, 4. Oktober 2024

Kosten: werden definiert, wenn wir das Programm aus Führungen, Theaterbesuchen oder Workshops zusammenstellen, die zum Teil kostenpflichtig sein werden

Sandra Kühne und Hannah Raschle
Die Studienreise führt uns an die Ausstellungen der Kunstbiennale. Deren Titel 2024 lautet «Foreigners Everywhere». Die gezeigten Kunstwerke und Installationen beschäftigen sich mit Themen wie Zugehörigkeit, Nationalität und Fremdsein. Wir besuchen die Ausstellungen der Biennale, setzen uns mit Fragen zu Identität und Heimat auseinander und lassen uns davon zu weiteren Diskussionen und künstlerischen Ideen vor Ort inspirieren. 

Venedig ist seit der Etablierung des Karnevals im 17. Jahrhundert ein Ort des Massentourismus und steht immer wieder im Zentrum der Diskussion um nachhaltiges Reisen. Während auch wir uns an touristische Orte begeben, alte Kirchen und eindrucksvolle Paläste entdecken, setzen wir uns auf dieser Studienreise zusätzlich mit den Widersprüchen des modernen Tourismus und seinen Auswirkungen auseinander.

Rund 150 Kanäle und mehr als 400 Brücken prägen das Stadtbild Venedigs und die Fortbewegung seiner Bewohner:innen. An einem Tag besuchen wir eine Gondelwerft und erfahren etwas über den Bau dieser traditionsreichen Boote. Bei einem Besuch auf der Insel Murano entfernen wir uns mit dem Schiff von Venedig und betrachten es von der anderen Seite. Berühmt für seine Glasöfen und Glaskunst, stellen wir in Murano bei einem Workshop ein eigenes Glasschmuckstück her.

In Venedig führen wir täglich ein visuelles Tagebuch: Wir skizzieren und notieren Beobachtungen und Erlebnisse. Wir tauchen ein in die reiche Welt der Kulturschätze, Bauten und Kunst und entdecken fotografierend unser eigenes Venedig.

Hinreise: Montag, 30. September 2024

Rückreise: Samstag, 5. Oktober 2024

Kosten: ca. 750 CHF (inkl. Verpflegung)

Hannes Gubler und Aline Widmer
Im äussersten Nordosten Italiens, wo sich ein schmaler Streifen Sloweniens zwischen Italien und Kroatien an die Küste schiebt, findet sich im Hinterland ein ausgedehntes Karstgebiet mit einem der grössten und schönsten Höhlensysteme Europas. Ganze Flüsse verschwinden hier unter der Erdoberfläche in unterirdischen Tälern und treten wieder hervor. Diese einzigartige Landschaft wollen wir gemeinsam auf einer Anti-Highheels-Wanderung entdecken.

In diesem Gebiet wohnt tief im Verborgenen eines der merkwürdigsten Tiere Europas, der Grottenolm (Proteus anguinus). Eine Abbildung dieses Schwanzlurches würde eine Beschreibung schon fast erübrigen, doch wollen wir einige wichtige Fakten nennen: Der Grottenolm ist mit 30cm das grösste Höhlentier Europas und ist zugleich das einzige Wirbeltier Europas, welches sich an das unterirdische Leben im Karst angepasst hat. Während einer richtigen Höhlentour werden wir uns auf die Spuren dieses Wesen begeben und es hoffentlich in seiner natürlichen Umgebung bestaunen können.

Aber nicht nur die karstige Wildnis und das dunkle Innere der Erde locken, sondern mit Triest und Ljubljana zwei spannende, vielseitige Städte abseits der grossen Touristenströme, die es gemeinsam zu entdecken gilt:

  • Triest lädt uns mit seiner grossen zum Meer hin offenen Piazza mit den umliegenden Palästen aus der Blütezeit der Stadt als Teil von Österreich-Ungarn im 19. Jh., sowie mit einer wunderschönen Altstadt mit ihren vielen Läden und Restaurants zum Auskundschaften, Flanieren und Verweilen ein.
  • Ljubljana, einer der jüngsten Hauptstädte Europas, thront als Wahrzeichen über der Stadt die Burg mit ihrem weitläufigen Park. Der Fluss Ljubljanica mit seinen interessanten Brücken, malerischen Ufern und wunderbaren Plätzen in der Altstadt wartet nur darauf von uns erkundet zu werden.

Provisorisches Programm (So 29.9. - Sa 5.10.2024):

  • Triest (3 Nächte): Stadtbesichtigung; Ausflug mit dem Schiff nach Portoroz/Piran (je nach Wetter mit Strandbesuch); ev. Grotta Gigante (Zweitgrösste Höhle Europas)
  • Transfer nach Ljubljana; Besichtigung bzw. Höhlentour in der Höhle von Postojna oder Škocjan; Suche nach dem Grottenolm.
  • Ljubljana (2 Nächte): Stadtbesichtigung; Ausflug in die Umgebung
  • Rückfahrt mit dem Nachtzug von Ljubljana nach Zürich (Ankunft Samstagmorgen, 5.10.2024, ca. 09:30 Uhr).

Hinreise: Sonntag, 29. September 2024

Rückreise: Samstag, 5. Oktober 2024

Kosten: ca. 800 CHF

Corina Heinrich und Natascha Winter
Die Schweiz, Österreich und Deutschland teilen sich einen See. Diesen See – den Bodensee – möchten wir gemeinsam in sechs gemütlichen Tagesetappen auf dem Fahrrad umrunden. Indem wir in einem für die Gruppe angenehmen Tempo täglich ca. 50km lange Streckenabschnitte am See entlang hinter uns lassen, reisen wir mit viel frischer Luft im Gesicht durch drei Länder und lernen die Region kennen. Neben der Tatsache, dass wir fahrend eine imaginäre Line, nämlich den Umriss des Sees, nachzeichnen, wollen wir unser Erleben in Fragmenten sammeln und an gemeinsamen Abenden z.B. am Lagerfeuer oder beim Essen sprechend, schreibend, skizzierend oder fotografisch festhalten und austauschen.

Auf unserem Weg erkunden wir das Leben in der Region zu ganz unterschiedlichen geschichtlichen Zeitpunkten. Neben den Pfahlbauten aus der Steinzeit besuchen wir das mittelalterliche Städtchen Stein am Rhein sowie die modernen Städte Konstanz und Lindau. Ausserdem möchten wir etwas mehr über die Geschichte der Luftfahrt erfahren im Zeppelinmuseum in Friedrichshafen und in Bregenz ist ein Besuch im Kunsthaus nicht ausgeschlossen. Und natürlich darf der Reise mit dem Fahrrad um den See auch eine Schifffahrt auf dem See nicht fehlen.

Unsere Reise beginnt am Sonntagmorgen mit einer Zugfahrt in die Ostschweiz und einer kurzen ersten Radetappe nach Österreich, wo wir einen ersten gemeinsamen Abend verbringen. Am Montagmorgen geht es weiter Richtung Friedrichshafen. Die Nächte verbringen wir in Jugendherbergen und transportieren unser Gepäck auf unseren Fahrrädern. Anforderungen sind ein funktionales Rad mit Gepäckträger und idealerweise Fahrradtaschen. Am Freitagabend nach erfolgreicher Seeumrundung fahren wir mit dem Zug zurück nach Uetikon.

Hinreise: Sonntag, 29. September 2024

Rückreise: Freitag, 4. Oktober 2024

Kosten: ca. 600 CHF

 

Lisa Hurter und Chiara Salvini
Weg vom Alltag, der Umwelt ausgesetzt, die eigenen Füsse das einzige Fortbewegungsmittel – so wollen wir gemeinsam die Alpen überqueren, und zwar auf einem Weg, der bereits zur Bronzezeit begangen wurde. Indem wir diesen historischen Pfad benutzen, machen wir die Alpenüberquerung wieder zu dem, was sie lange Zeit war: ein Abenteuer. Dabei verzichten wir allerdings nicht auf den Komfort der heutigen Zeit und übernachten in Jugendherbergen und Hotels.

Nach einer Bahnreise ins Domleschg wandern wir durch die Viamala-Schlucht auf dem historischen Saumpfad auf den Splügenpass und weiter über Montespluga und Isola nach Chiavenna. Am Comersee legen wir bei Pizza und Gelato die Füsse hoch, bevor wir uns am letzten Tag bei erhöhter Geschwindigkeit nach Hause transportieren lassen. Nach einer rasanten Fahrt (bis 70 km/h) mit dem Tragflächenboot über den Comersee besteigen wir in Como den Zug nach Norden.

Hinreise: Sonntag, 29. September 2024

Rückreise: Samstag, 5. Oktober 2024

Kosten: ca. 750 Franken (inkl. Verpflegung)